Antibiotika für Hühner: Masthilfe oder Medizin?
26. 01. 2012


26. Januar 2012, 15:05 Uhr - Nordwest-Radio unterwegs
Antibiotika für Hühner: Masthilfe oder Medizin?
Die Diskussion um belastetes Hühnerfleisch.
Wilhelm Hoffrogge - Ungeheure Anschuldigungen an die Medien!
Hoffrogge: Medienvertreter verdrehen Aussagen, die man gemacht hat. Durch diese Livesendung haben die Medien nicht die Möglichkeit, die Aussagen zu manipulieren.
Die ganze Diskussion zum Anhören
und sonst?
Hoffrogge - Es ist alles in Ordnung in der Niedersächsischen Geflügelindustrie!
Stimmt das auch, Herr Hoffrogge?
"Weh dem Menschen, wenn nur ein einziges Tier im Weltgericht sitzt". Christian Morgenstern
Nordwest Radio:
Die Keime entstehen, weil in der industriellen Tierhaltung systematisch große Mengen Antibiotika eingesetzt werden. ESBL-produzierende Darmkeime (Extended Spectrum Beta-Lactamase) und MRSA-Keime (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus) können bei anfälligen Menschen zu schweren Erkrankungen bis hin zum Tod führen. Antibiotikaresistenzen sind deshalb so gefährlich, weil in der Humanmedizin verabreichte Antibiotika ohne Wirkung bleiben können. "
Geflügelwirtschaft warnt vor Panikmache
Eine immer größere Zahl von Nutztieren auf zu wenig Platz zu halten, ist nur unter Einsatz großer Mengen von Antibiotika möglich. Bundesagrarministerin Ilse Aigner muss handeln. Die industrielle Tierhaltung muss endlich zurückgedrängt werden", sagte BUND-Vorsitzender Weiger. Die Geflügelwirtschaft warnt vor Panikmache und gibt zu bedenken, dass die Studie nicht repräsentativ sei. Antibiotika werde in der Tierhaltung nie prophylaktisch, sondern nur therapeutisch unter tierärztlicher Aufsicht eingesetzt.
In 83 Prozent der Mastdurchgänge wurden Antibiotika gegeben
Dem widerspricht eine bisher einmalige Studie des nordrhein-westfälischen Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz. Danach sind in 83% der untersuchten Mastdurchgänge – also die Zeit vom Schlüpfen der Küken bis zur Schlachtung – antimikrobiell wirksame Mittel verabreicht worden. Diese Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass Mäster trotz Verbots weiterhin Antibiotika als Wachstumsdoping einsetzen.
Fragen:
Alles Panikmache oder reale Gefahr für den Verbraucher?
Was ist in der Geflügelzucht erlaubt.
Warum werden überhaupt Medikamente eingesetzt?
Wie gefährlich sind Antibiotika-resistente Keime für den Menschen?
Welche besondere Gefahr besteht für Landwirte?
Gesprächsteilnehmer:
- Norbert Meyer, Vorsitzender Landvolk Vechta
- Tillmann Uhlenhaut, BUND Niedersachsen
- Wilhelm Hoffrogge, Geflügelverband Niedersachsen
- Wolfgang Apel, Ehrenpräsident Deutscher Tierschutzbund
- Dr. Erwin Sieverding, Fachtierarzt für Geflügel und Schweine
Veranstaltungsadresse:
Hotel Gut Altona
Wildeshauser Straße 34
27801 Dötlingen
Eintritt ist frei
Gäste sind willkommen
Die Besucher der Sendung sind herzlich eingeladen, mit Fragen zur Diskussion
beizutragen.
Moderation: Otmar Willi Weber
Redaktion: Hilke Theessen
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Wilhelm Hoffrogge, Wolfgang Apel, Nobert Meyer, Otmar Willi Weber, Tillmann Uhlenhaut, Dr. Erwin Sieverding |