Stallboom durch Baufenster in der Gemeinde Großenkneten

Hier werden Sie auf unsere Facebook-Seite weitergeleitet ->

taz vom 12. 05. 2022

10. 05. 2022 - NWZ - Nabu erneut erfolgreich gegen Mastanlage.pdf
Download
 |
https://www.grossenkneten.de/wohnen-und-wirtschaft/bauleitplanung/oeffentlichkeits-und-behoerdenbeteiligung/ Folgend noch eine kleine Aufstellung der "auffälligsten Baufenster"- ohne Anspruch auf Vollständigkeit, es gibt natürlich viele weitere! Am Griesenmoor | Plan 4 | | Blatt 20 | Am Griesenmoor | Plan 4 | | Blatt 18 | Amelhauser Straße | Plan 2 | | Blatt 31 | An der Possenkuhle | Plan 4 | | Blatt 24 | Barkenshorn | | Plan 2 | | Blatt 29 | Beim Trunnenbusche | Plan 2 | | Blatt 21 | Dünhoop | | Plan 4 | | Blatt 23 | Feldmühlenweg | Plan 3 | | Blatt 6 | Grenzweg | | Plan 2 | | Blatt 1 | Grenzweg | | Plan 2 | | Blatt 2 | Hageler Damm | Plan 4 | | Blatt 26 | Halenhorster Straße | Plan 1 | | Blatt 21 | Haschenbroker Weg | Plan 1 | | Blatt 5 | Hengstlager Weg | Plan 1 | | Blatt 1 | Husumer Straße | Plan 2 | | Blatt 12 | Husumer Straße | Plan 2 | | Blatt 16 | Krumlander Straße | Plan 2 | | Blatt 14 | Meerweg | | Plan 1 | | Blatt 16 | Paulsweg | | Plan 1 | | Blatt 22 | Sager Meerweg | Plan 1 | | Blatt 12 | Sandberg | | Plan 2 | | Blatt 39 | Zur Sager Heide | Plan 3 | | Blatt 7 |
|
Jahrelang wurde diese Möglichkeit von der Verwaltung und der Ratsmehrheit von CDU/FDP/SPD abgestritten. Jetzt ist es offiziell.
65 Flächen für weitere Tierhaltungsanlagen in der Gemeinde Großenkneten!
"Es können nicht mehr, es können nur weniger Ställe entstehen". Erster Gemeinderat Klaus Bigalke 2017
"Wenn Sie sich für Ställe aussprechen, dann lassen Sie diese Planung bleiben. Wenn Sie steuern wollen, dann mache Sie diesen Plan". Planer Joachim Mrotzek 2017
 |
- Video - bitte das Bild anklicken - Die Amazonas-Wälder brennen, weil auch die deutsche Massentierhaltung Soja als Futtermittel für die Tierhaltung benötigt. Die Nitratwerte in der Gemeinde Großenkneten übersteigen seit Jahren den natürlichen Wert von unter 10 mg/Liter um ein Vielfaches. Die EU-Kommission macht Druck, damit die Nitratwerte in Deutschland heruntergehen. Nach Expertenmeinung kann das wirkungsvoll nur durch Senkung der Tierzahlen erreicht werden. Landwirtschaftsministerin Klöckner hatte in einem Brief vom 08.07.2019 an die Bundesländer darauf hingewiesen, dass es bei der Umsetzung auf Länderebene hapert. Dabei geht es unter anderem darum, "rote Gebiete" auszuweisen, in denen die Belastung besonders hoch ist und strengere Regeln für das Ausbringen etwa von Gülle gelten sollen. Zu den „roten Gebieten“ gehört auch der Landkreis Oldenburg mit der Gemeinde Großenkneten. Das in der Gemeinde Großenkneten dennoch die Flächen für 65 neue Tierhaltungsanlagen geschaffen werden sollen, grenzt an Irrsinn. |
 |
Der Trinkwassergrenzwert des Wasserwerks Großenkneten wird seit Jahren überschritten. Was wurde von der Gemeindeverwaltung unternommen, um den Zustand des Wassers zu verbessern?
|
 |
Es ist kaum zu glauben! Umfangreiche nationale und internationale Studien weisen darauf hin, dass gesundheitliche Gefahren bei exakt 51 mg/Liter verstärkt auftreten können. Bis 50 mg/Liter sollen keine Gefahren vorhanden sein. Leider sind Bündnis MUT keine Studien bekannt, die genau diese Wahrscheinlichkeit wiedergeben. Deshalb sollte die Frage gestellt werden, wo der Begriff „Nitrat-Grenzwert“ überhaupt herkommt. Sicher ist, dass er in Brüssel von der Agrarlobby vorgetragen und durchgesetzt und dann zum Teil international übernommen wurde. Allerdings nicht von allen Ländern. Zum Beispiel beträgt der Nitrat-Grenzwert in der Schweiz 25 mg/Liter. Das Wasserwerk Großenkneten misst seit 1996 bis 2019 einen extrem erhöhten Nitratwert im oberflächennahen Grundwasser. Der natürliche Nitratwert von kleiner als 10 mg/Liter als auch der Nitrat-Grenzwert von 50 mg/Liter wird in jedem Jahr weit übertroffen. Die gesundheitlichen Folgen sind nicht von diesem Grenzwert abhängig. Zum Beispiel ist das Darmkrebs-Risiko schon weit unterhalb des Grenzwertes erhöht. In der aktuell im International Journal of Cancer publizierten Studie (Int J Cancer 2018; online 23.Februar) hat das Team um Jörg Schullehner von der Universität Aarhus in einer bevölkerungsbasierten Studie untersucht, in welchem Zusammenhang die langjährige Nitrat- Exposition über Trinkwasser mit dem Darmkrebsrisiko steht. Dazu wurden die Daten des dänischen Gesundheitsregisters „Danish Civil Registration System“ herangezogen und ausgewertet. Auf Grundlage der Trinkwasseranalysen sowohl von öffentlichen Wasserwerken als auch von privaten Brunnen konnte so die durchschnittliche Nitratbelastung für insgesamt 2,7 Millionen Erwachsene zwischen 1978 und 2011 berechnet werden. Im Rahmen des Studienzeitraums wurde bei 11.952 Menschen ein kolorektales Karzinom, ein Kolonkarzinom oder ein Rektumkarzinom diagnostiziert. Für die Gemeinde Großenkneten gibt es nur eine Lösung: Die Tierbestände müssen heruntergefahren werden und die Kosten für die Trinkwasseraufbereitung und Bodensanierung müssen nach dem EU-Recht von den Verursachern getragen werden. |
Stallboom durch Baufenster in Großenkneten
"Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!" Walter Ulbricht 1961 "Es ist kein Bauboom zu erwarten." Bürgermeister Thorsten Schmidtke 2017 "Es können nicht mehr, es können nur weniger Ställe entstehen". Erster Gemeinderat Klaus Bigalke 2017 Das in "Baufenstern" gebaut wird, ist doch der eigentliche Sinn der Sache. Das mit einem großem Zuwachs von Massentierhaltungsanlagen zu rechnen ist, ist den Ratsmitgliedern der CDU/FDP-Fraktionen klar. Sie wollten es so, weil sie die Interessen der Tierhalter vertreten. Den SPD-Ratsmitgliedern, einschließlich dem SPD-Bürgermeister Thorsten Schmidtke, sind sogar noch zusätzliche Informationen zugegangen, dass es in Friesoythe, nach dem Abschluss einer ähnlichen Maßnahme, zu einem starken Anstieg der Massentierhaltungsanlagen gekommen ist. Wie aus der NWZ vom 19. 06. 2014 hervorgeht, waren einige Ratsmitglieder über die tatsächlichen Ziele der Steuerung von Tierhaltungsanlagen schon einmal erheblich ehrlicher. Die Steuerung auf Kosten der Bürger dient der "Stallvermehrung" und damit noch mehr Tiere, mehr Tierleid, mehr Gülle, mehr Ammoniak, mehr Feinstäube, mehr Nitrate im Wasser etc.

(zur Vergrößerung bitte den Text anklicken) Das es auch anders gegangen wäre, geht aus dem Gutachterlichen Statement vom Baurechtler Prof. Kment hervor: 
Zum Statement geht es hier Planverfahren zur Steuerung von Tierhaltungsanlagen. Nehmen Sie Einsicht in die fünf zur Rede stehenden Bebauungspläne. Die Verhinderung des Kreyenkamp-Schlachthofes war nur eine Stellvertreter-Verhinderung, um die vielen zusätzlichen Tierhaltungsanlagen und damit weitere Tierqual, noch mehr Feinstäube, noch mehr multiresistente Keime, noch mehr Gülle etc. zu vermeiden. Die Umgehung des Willens der Bevölkerung durch diesen raffinierten Plan ist undemokratisch. Deshalb fordern wir eine weitere Abstimmung durch die Bürger der Gemeinde Großenkneten. Mehr Informationen hier |

Die Erstellung dieses Gutachtens verursachte nicht unerhebliche Kosten. Wir bitten alle Unterstützer vom Bündnis MUT und weitere Nutzer dieses Gutachtens sich mit einem kleinen Kostenbeitrag zu beteiligen. Das Spendenkonto vom Bündnis MUT ist oben aufgeführt. Vielen Dank!
Die Aufstellung eines Bebauungsplanes erfordert großen planerischen Aufwand und ist mit sehr hohen Kosten verbunden. Dennoch haben bereits mehrere Gemeinden wie z.B. Wardenburg trotz knapper Kassenlage diese Kosten in Kauf genommen, um mit diesem Instrument dem andauernden Stallboom zu Lasten von Mensch und Umwelt nicht weiter tatenlos zusehen zu müssen.
Vor diesem Hintergrund findet der Vorschlag der ein-Stimmen-Mehrheitsgruppe von CDU und FDP auch zunächst die Zustimmung vom Bündnis MUT.
Allerdings birgt diese Vorgehensweise auch Gefahren, die im Detail liegen:
In ihrer Pressemitteilung machen CDU und FDP keinen Hehl aus ihrer Absicht, weiterhin Stallbauten in der Gemeinde zu ermöglichen. Angesichts steigender Nitratwerte in Grund- und Oberflächenwasser und einer erheblicher Belastung der Umwelt durch Emissionen aus der Tierhaltung (Staub, Stickstoff, Keime…) stellt sich aber die dringende Frage, wieviel Belastung für die Gemeinde noch verträglich sein kann!
Bereits in der Debatte um die Ansiedlung eines Hähnchenschlachthofes in Ahlhorn sind CDU und FDP in Großenkneten als Fürsprecher der Agrarindustrie aufgetreten. Es steht zu befürchten, dass auch in diesem Fall die finanziellen Interessen einzelner Investoren den Vorrang vor den Interessen von Mensch, Umwelt und Tier erhalten sollen.
Bündnis MUT wird das Verfahren daher sehr aufmerksam begleiten, um sicherzustellen, dass nicht durch die Hintertür neue Bauflächen für gewerbliche Ställe geschaffen werden!
Medien-Berichte
06. 05. 2019 - NWZ - KA/Unabhängige fordern Einstellung des Verfahrens
26. 01. 2018 - NWZ - KA sieht Mehrheit auf Holzweg
03. 01. 2018 - NWZ - Leserbrief - Massentierhaltung - Allerlei Nebelkerzen geworfen
22. 12. 2017 - NWZ - Bürgermeister - Kein Bauboom zu erwarten
04. 12. 2017 - NWZ - Uniprofessor hätte es anders gemacht
28. 11. 2017 - Professor Kment - Rechtswissenschaftliches Statement
25. 11. 2017 - NWZ - KA lässt bei Tierhaltung nicht locker
19. 09. 2017 - NWZ - Leserbrief - Haben wir noch nicht genug Ställe in Großenkneten
20. 11. 2015 - NWZ - KA-Ratsherr erwartet noch weitere Stallneubauten
02. 09. 2014 - NDR 1 - Talk-Beitrag - Angst vor Massen-Tierställen in Großenkneten
02. 09. 2014 - NDR 1 - Angst vor Massen-Tierställen in Großenkneten
01. 08. 2014 - Oldenburger Internetzeitung - Neue Stallbauten werden in den Außenbereich gedrängt
01. 08. 2014 - Kreiszeitung - Leserbrief
30. 07. 2014 - NWZ - Rund 70 Bürger kommen zur Premiere
30. 07. 2014 - Kreiszeitung - Skepsis bei neuen Stallbauten
27. 07. 2014 - Sonntagszeitung - Widerstreitende Interessen
25. 07. 2014 - NWZ - Stallbauten - Grundsätzlich für Steuerung
25. 07. 2014 - Kreiszeitung - Kommune korrigiert Berlin
24. 07. 2014 - Wildeshauser Anzeiger - Gemeinde informiert über Tiermast
23. 07. 2014 - Kreiszeitung - Debatte um neue Tierställe
22. 07. 2014 - NWZ - KA-Ratsherr schaltet Gutachter ein
20. 07. 2014 - Sonntagszeitung - Einwohner mitnehmen
17. 07. 2014 - NWZ - Steuerung von Ställen diskutieren
11. 07. 2014 - NWZ - KA möchte erst die Bürger gründlich informieren
25. 06. 2014 - NWZ - Bündnis MUT sieht Gefahren in den Details
19. 06. 2014 - NWZ - Zersiedlung von Betrieben verhindern